Samstag, 29. Januar 2011

Weiße Wäsche II

Im zweiten Teil der weißen Wäsche zeige ich Euch Unterhosen. Beim Bügeln ist mir aufgefallen wie aufwendig und schön die einzeln Teile genäht und bestickt sind. Alle sind mit hauchfeinen Kappnähten genäht. Weiters ist mir aufgefallen wie aufwendig dazumals die Wäschepflege war, einen Slip von der Wäscheleine nehmen und tragen war damals nicht möglich denn diese Teile mußten alle gebügelt werden. Wahrscheinlich hat man die früher sogar schöner gebügelt als ich heute aber mit dem Dampfbügeleisen wird der Stoff und die Stickerein nicht so glatt wie sie vielleicht sein könnten, würde man sie feucht bügeln.

Ich zeige immer eine Unterhose und im folgenden Bild die Stickerein im Detail, jedes Bild kann durch anklicken vergrößert werden falls Ihr die Details noch genauer sehen wollt.


Diese Modell ist aus ganz dünnen Batist und passt zu einem Hemd
das ich im letzten Post gezeigt habe.


Dieses Modell ist aus mittelschwerer Baumwolle und mit Hohlsaumstickerei gearbeitet.






Dieses Modell ist aus einer mittelschweren Baumwolle und rundum mit Hohlsäumen verziert und hinten kann man die Taillienweite mit einem Band regulieren.






Diese Hemdchen ist als einziges nicht aus den Familienbeständen, ich habe es vor ein paar Jahren am Flohmarkt gekauft. Ich konnte nicht widerstehen weil ich so ein Oberteil noch nicht hatte und es perfekt und ohne Makel so am Flohmarktstand lag.

Diese Modell ist aus feinem, dünnen Batist und mit Spitze verziert.


Hier folgen noch zwei Kuriositäten:
Eine "Hemdhose"
Diese Modell ist aus schwerem BW Satin, entweder ist es ein Wintermodell oder keine Unterwäsche sondern Nachtwäsche, ich habe keine Ahnung.
An den Seiten gibt es Gürtelschlaufen, ist das ein Hinweis auf...?

und eine "Schnellfeuerhose"
so nannte diese Ding meine Mutter ich weiß nicht ob das die richtige Bezeichnung ist. Jedenfalls ist diese Ding ungewöhnlich, oder?
Solche Modelle habe ich schon auf Fotos aus China gesehen, für Kleinkinder, aber offensichtlich trug man das auch mal bei uns.

Sonntag, 23. Januar 2011

Weiße Wäsche

Letzte Woche habe ich eine ganze Waschmaschine mit weißer Wäsche gewaschen. Das wäre weiters nichts Berichtenwertes, ich wasche oft Wäsche, diese Wäsche aber ist von ca. 1900 - 1920. Einen Teil habe ich heute gebügelt und fotografiert.

Zuerst möchte ich euch ein Hemd vorstellen, aus festerer Baumwolle am Ausschnitt mit Spitzen besetzt und an den Schultern geknöpft. Vorne in der Mitte ist ein Monogramm gestickt dank dessen ich dieses Hemd eindeutig meiner Urgroßmutter zuordnen kann.


Das Foto ist 1916 aufgenommen ganz rechts ist meine Großmutter (auf dem Foto 15 Jahre) zu sehen, sitzend meine Urgroßmutter, hinten stehend die Schwester meiner Urgroßmutter und vorne der Bursche ist der Bruder meiner Großmutter und der Sohn meiner Urgroßmutter.

Auf dem nächsten Foto sind zwei Hemden zu sehen die aus ganz feinem, dünnen Batist sind und oben am Rand sind sie bestickt.


oben und unten sind die gestickten Details zu sehen

Die nächsten Bilder zeigen einen Unterrock.
Beim Bügeln ist mir aufgefallen, dass der Unterrock im Rückenteil stärker gezogen ist als vorne, ich habe daher Bilder vom VT und RT gemacht. Neben dem Schlitz ist ein Monogramm gestickt. Leider kann ich dieses Monogramm nicht zuordnen.


Das nächste Bild zeigt einen Unterrock den ich als Jugendliche gerne und oft getragen habe, als Unterrock unter dem Dirndl aber auch unter anderen Röcken. Damals habe ich noch nicht lange über die "alten" Sachen nachgedacht und weil mir der Unterrock natürlich viel zu weit war habe ich Löcher in den Bund geschnitten und ein Gummiband eingezogen. Entsprechend mitgenommen schaut der Unterrock jetzt aus.

Beim Bügeln ist mir auch eingefallen, dass wahrscheinlich nur wenige oder gar niemand vonEuch ein solches Bügelbrett kennt. Dieses Bügelbrett hat sich meine Großmutter ca. 1935 anfertigen lassen und ich habe es 1978 geerbt und verwende es seither.
Das Bügelbrett ist deutlich größer als heute üblich und sehr schwer weil es ganz aus Holz ist. Ich liebe dieses Bügelbrett eben weil es groß und schwer ist und super fest steht ohne zu kippen.

Ganz vorne im Foto ist noch "Weiße Wäsche" zu sehen die ich aber erst bügeln muß was leider länger dauert als ich dachte.

Sonntag, 16. Januar 2011

Was früher so den Christbaum schmückte...

Heute habe ich meinen Christbaum abgeräumt und beim Wegräumen des Weihnachtsschmucks habe ich auch die Schachtel mit den Resten des Weihnachtsschmuck von meiner Mutter in der Hand gehabt. In der Schachtel sind einige eigentlich ganz herzige Holzfigürchen, die nach den Erzählungen meiner Mutter vom Winterhilfswerk stammen. Früher, während des Krieges dienten diese Figürchen als Christbaumschmuck und sind seit dieser Zeit in dieser Schachtel.

Als ich Kind war schmückten diese Figürchen unseren Christbaum nicht mehr damals folgte meine Mutter aufgeschlossen allen Vorschlägen in der "Brigitte" oder "Für Sie" wie der moderne Christbaum auszusehen hat. Wir haben jeden Advent die neuesten Ideen aus den Heften verwirklicht - als selbst gebastelt. Davon ist leider nichts erhalten geblieben.

Die Figuren mit den Stäbchen am Kopf kann man auch als Kreisel beutzen.




Die Eidechse unten ist ja fast schon schön aber insgesamt doch sehr negativ belastet. In die Nähe meines Christbaums kommen diese Figuren sicher nie.

Am ersten Foto fällt mir jetzt das Engerl/ Jesuskind auf, das gehört sicher nicht zu den Figürchen vom Winterhilfswerk weil das schon vom Motiv nicht paßt, das ist dazu gerutscht.

Freitag, 14. Januar 2011

Frau Hansi W.

Frau Hansi W. war eine Freundin meiner Großmutter. Ich glaube mich zu erinnern, dass sie älter als meine Großmutter war und meine Großmutter war Jahrgang 1901.


Frau W. hieß eigentlich Johanna aber alle sagten Hansi was perfekt zu ihr passte. Gelernt hatte sie Modistin hat aber soweit ich mich erinnere hauptsächlich zu Hause gearbeitet. Meine Großmutter und Mutter erzählten die tollsten Geschichten über Frau W. denen ich als Kind mit großen Ohren und staunend lauschte.
Frau W. fuhr Auto (oben links im Bild) und rauchte, war verheiratet hatte aber eine Affäre mit einem Musiker den sie auch auf Gastspielen begleitete. Als sie einmal bei diesen Reisen in Bad Ischl waren ließ sich Frau W. eine Trachtenjacke schneidern und diese Jacke schenkte sie mir in den 1980. Ich habe sie damals neu gefüttert und einen Rock dazu gemacht und auch getragen.




Sie hat in ihren späteren Jahren wunderbare Petit Point - Stickereien gearbeitet und diese auch verkauft. Ich habe aus ihre Nachlaß leider nicht die schönen großen Petit Point - Bilder bekommen die ich noch genau vor meinem geistigen Augen habe sondern zwei kleine, unfertige Stücke. Die ich vor ein paar Jahren unfertig zu einem Lavendelpolster verarbeitet habe.

Im Bekanntenkreis meiner Großmutter gab es einige Damen die für Fimen in Heimarbeit Petit Point gestickt habe und davon lebten, Petit Point ist heute noch ein Souvenir aus Wien obwohl die große Zeit vorbei zu sein scheint.




Frau W. hat in ihrer mondänen Zeit auch wunderbare Kleider genäht und alle mit gestickten Krägen verziert. Ich habe noch in meinem Fundus einige gestickt Kragen/Manschetten Ensembles auch eines mit Perlen bestickt.

Kragen, Manschetten und Gürtel auf schwarzen Wollstoff gestickt.
Wirkt direkt modern obwohl es ungefähr aus den 1930-1940 Jahren ist.

Von den gestickten Krägen/ Manschetten habe ich einige. Ich sollte sie bügeln und dann erst fotografieren. :)


Donnerstag, 6. Januar 2011

Neues Jahr - neue Ideen

Für alle die meinen Gartenblog lesen ist das schon ein alter Hut und für alle anderen hier ein paar erklärende Worte.

Ich habe einen reichhaltigen Fundus von allen möglichen Sachen, Bekleidung, Schuhe, Handarbeiten, Geschirr...
Heute nennt man diese Dinge liebevoll "Vintage" und Retro" früher war das schlicht ausufernde Sammelleidenschaft.
Ich bin ein Glied in einer langen Kette von Frauen mit ausgeprägter Sammelleidenschaft und kann zu fast allem auch eine Geschichte erzählen.

In diesem Blog möchte ich Euch das Eine oder das Andere vorstellen und manches wird es auch zu Kaufen geben.